BUND Kreisgruppe Ludwigshafen

Patenbiotop Kleine Blies

Pflege Patenbiotop

Team nach der Pflege der Sandfläche am Feuchtbiotop  (Erstellt: Sabine Laubner-Draheim / Lizenz: Sabine Laubner-Draheim)

Patenbiotop Kleine Blies
Die „Kleine Blies“ ist ein ca. 3,9 ha großer geschützter Landschaftsbestandteil auf der Gemarkung Mundenheim.
Entstanden ist das Gelände durch Sand- und Kiesgewinnung Ende des 19. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts. 1922 wurde dort eine Badeanlage gegründet vom Verein Volksgesundheit.
Bis 1930 diente das Gebiet auch zur Eisgewinnung. In der NS Zeit entstand dort ein Tagesmütter Erholungsheim des NS-Arbeiterwohlfahrt.
Bis 1960 ist das Gebiet dann trockengefallen und wurde mit Abfall, Schutt und Sand verfüllt.
Durch die unterschiedlichen Materialien und inhomogenen Aufschüttungen entstanden vielfältige Lebensräume. Diese begünstigten zahlreiche Pflanzen- und Vogelarten. Zusätzlich wurde eine kleine Feuchtmulde angelegt.
Wegen der immer stärkeren Vermüllung wurde das Gebiet 1991 gereinigt und eingezäunt.
Zum Schutz der artenreichen Lebensräume inmitten des Stadtgebiets wurde die Kleine Blies  
1995 per Rechtsverordnung als „Geschützter Landschaftsbestandteil“ ausgewiesen. Um die ungestörte Entwicklung zu schützen, bleibt das Gebiet für die Öffentlichkeit geschlossen. Nur in Abstimmung mit der BUND Kreisgruppe oder der Naturschutzverwaltung der Stadt ist es möglich, das Gebiet zu betreten.

Die BUND Kreisgruppe Ludwigshafen war von Anfang an aktiv an der Unterschutzstellung beteiligt. Sie hat ein Pflege- und Entwicklungskonzept für die Kleine Blies entwickelt.
Anfangs war das unwegsame Gebiet eine Mischung aus Hecken und Freiflächen und einer Wasserfläche. Ein idealer Rückzugsort für eine reiche Artenvielfalt, die sich dort ungestört entwickeln und vermehren konnte. Das Entwicklungskonzept zielt für den Großteil des Gebietes auf ungelenkte Sukzession, das heißt, dass man sich die Natur frei entwickeln lässt. An anderen Stellen sollten durch Pflegemaßnahmen offene Flächen und das kleine Gewässer erhalten werden. Allerdings haben sich im Laufe der Zeit Gebüsche und Bäume stark ausgebreitet, so dass nur noch kleine offene Sandflächen übriggeblieben sind. Für den Schutz vieler Vogelarten und aus Ergänzung zu den Wasserflächen und Weisen an der naheliegenden Großen blies sind jedoch auch die bewaldeten Flächen sehr wertvoll. So richtet sich die Pflege jetzt vornehmlich darauf, die verbliebene Sandflächen von Bewuchs freizuhalten und die Feuchtmulde zu erhalten.
Seit 2012 finden regelmäßige Pflegeeinsätze von Aktiven der BUND Kreisgruppe Ludwigshafen zusammen mit interessierten Mitgliedern im Patenbiotop Kleine Blies statt. Die Eingriffe beschränken sich darauf, auf den verbliebenen Sandflächen die um sich greifenden Brombeeren, Sträucher und aufkommende Baumschösslinge zu beseitigen. Die Wasserfläche der Feuchtmulde ist zudem zu sehr verschattet, so dass sie langsam vermoort und verlandet. Deshalb ist auch hier Rückschnitt von überhängenden Ästen angesagt. Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Ludwigshafen unterstützen, wenn Maschineneinsatz notwendig wird. Gleichzeitig ist ein Teil des Teams auch immer mit Müll sammeln beschäftigt, denn leider wird das Dickicht sehr gerne als Müllhalde benutzt.
Es werden insgesamt nur geringfügige Pflegemaßnahmen durchgeführt. Diese Arbeiten leistet die Gruppe meist Ende Februar, außerhalb der Vogelbrutzeit. Die Natur hat auch für die BUND-Einsätze immer oberste Priorität.
Entschädigt werden wir, wenn wir im Sommer, nach der Vogelbrutzeit eine Begehung machen und Libellen, Schmetterlinge und Insekten sehen, viele Vogelstimmen hören, die im Stadtgebiet kaum mehr zu hören sind und die Spuren der Fuchsfamilie finden, die dort lebt.