BUND Kreisgruppe Ludwigshafen

Wanderung zum Kriemhildenstuhl

Die geführte Wanderung zum Römischen Steinbruch in Bad Dürkheim zur Naturbeobachtung mit Erd- und Kulturgeschichte Erlebnissen fand bei tollem Wetter statt.
Vom Parkplatz an der Weilach, führte uns Ingrid Frühauf auf angenehmen Waldwegen durch lichten Wald mit vielen Esskastanienbäumen vorbei am Teufelsstein, an der Heidenmauer, einem Keltischen Ringwall zum Aussichtspunkt Kaiser-Wilhelm-Höhe. Hier hat man einen herrlichen Blick auf die Klosterruine Limburg, die Hardenburg und die Berge des Pfälzer Waldes. Dann ging es weiter zum Römischen Steinbruch Kriemhildenstuhl. Wir fanden die zahlreichen Steinmetzzeichen der römischen Legionäre und konnten zusammen mit vielen Libellen in den Biotopen am Fuße des Steinbruchs Kaulquappen, Molche und Frösche beobachten.
Die Pause verbrachten wir an Tischen und Bänken aus dem Stein des Steinbruchs mit herrlichem Blick in die Rheinebene.

Exkursion zu Ludwigshafens Grünem Norden

Vom Friedenspark zum Zinkig

Am 9. Oktober um 10 Uhr haben wir uns am Stadtteilbrunnen im Friedenspark getroffen. Der Friedenspark ist Startpunkt einer grünen Achse von der Innenstadt in Ludwigshafens nördliche Stadtteile. Natürlich ist bei uns gleich der Wunsch aufgekommen, den Startpunkt dieser Achse direkt am Rhein zu haben und von dort aus auf Grünzügen wandern zu können. Vielleicht wird der Umbau nach dem Hochstraßen Abriss diesen Wunsch erfüllen.
Der Friedenspark ist ein gutes Beispiel für die gelungene Entsiegelung der Industriebrache Grünzweig & Hartmann in den 80ziger Jahren.
Weiter ging es durch den Marienpark, vorbei am Hallenbad Nord, das nun zu eine Industrie-Kultur-Zentrum geworden ist. Der Ebertpark, der inzwischen wieder sehr sehens- und erlebenswert geworden ist, war im September Thema einer BUND-Exkursion und muss hier nicht näher beschrieben werden.
Über die Sternstraße geht es direkt in den Riedsaumpark, wo wir Schwarznüsse gefunden haben und Eicheln. Obwohl wir uns in diesem Park zwischen 4 Straßenzügen befunden haben, fühlten wir uns doch weit ab von der Stadthektik und konnten den goldenen Herbsttag genießen.
Wieder musste eine Straße überquert werden bevor wir zum Fußweg entlang des Zehnmorgenweiher abbiegen konnten. Diese Ecke hat schon viel Aufmerksamkeit erhalten, weil ein bisher waldartiges Privatgrundstück nun bebaut werden soll. Das bedeutet wieder Flächenversiegelung und ist schlecht für das Stadtklima. Die Bürgerinitiative die sich dort gekümmert hat, konnte den Flächenfraß zum Glück etwas eindämmen.
Die Bebauung hat noch nicht begonnen und so konnten wir noch die ursprüngliche Umgebung genießen. Da war ein Reiher am gegenüberliegenden Ufer des Zehnmorgenweihers zu beobachten und eine große grüne Heuschrecke sonnte sich auf rotem Weinlaub, idyllisch!
Vorbei an der Fischerhütte ging es weiter durch das Bürgerwäldchen Richtung Willersinnweiher. Die Route zwischen Kratzschem Weiher, Großparth- und Begütenweiher bietet viele romantische Fotomotive und der Sonnenschein hat auch Einblicke in die Unterwasserwelt ermöglicht. Wären da nicht die vielen Warnschilder vor Blaualgenbefall gewesen, man hätte den Klimawandel fast vergessen können.
Eine kurze Strecke durch die Melm führte uns direkt wieder in den Grüngürtel Richtung ehemaligem Strandbad Melm entlang des Brückelgraben und Mittelgraben Richtung Zinkig. Am Ende der Melm Bebauung hatten wir noch einmal Gelegenheit, das ehemalige Schotterbeet unserer diesjährigen Entschotterungsaktion zu besichtigen. Die Stauden haben sich zu unserer Freude sehr schön entwickelt.
Der Schilfbewuchs am Brückel- und Mittelgraben und die hohe Baumreihe zur Bahnlinie lassen ganz vergessen, dass man einerseits die BASF in der Nähe hat und andererseits deren Chemiezüge durch dieses Gelände pendeln.
Eine kleine Strecke durch den Zinkig führt zur Bocksbrücke über einem Altrheinarm, dem Zugang zur grünen Achse Richtung Oggersheim und Frankenthal, mit beeindruckendem Fernblick zu Rheinebene und der Haardt. Sehr einladend ist die Walnussbaum Allee Richtung Frankenthal, aber wir blieben auf Kurs entlang des alten und neuen Renaturierungsgebiet des Altrheingrabens. Der erste Eindruck der neuen Renaturierung ist ein wenig ernüchternd, Grünflächen und ein noch ziemlich nackter Altrheinarm. Aber die Reiher, die Pilze in der Wiese, der Milan am Himmel haben uns dann doch gezeigt, welches Potential diese Renaturierung hat.
Am Ende der Strecke war noch ein sehr schöner Kindergarten zu bewundern, bevor es dann zur Bushaltestelle ging, um nach gut 10 km Wanderung bequem nach Hause zu fahren.

 

Führung durch den Ebertpark

Nach einem sehr trockenen Sommer hat sich bei strömendem Regen eine Gruppe von Interessenten BUND- und Ebertpark-Freunden am Haupteingang des Parks zusammengefunden. Den Regen hatte sich Herr Sauer gewünscht, wahrscheinlich alle anderen auch, aber eher nicht zu diesem Anlass.
Wir haben uns nicht unterkriegen lassen und sind Herrn Sauer (Chefgärtner des Ebertparks und Teamleiter beim Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL)) durch das Ludwigshafener Schmuckkästchen gefolgt.
Der Ebertpark war zwischenzeitlich nicht immer vorzeigbar, aber das haben Herr Sauer und Frau Bindert (Leiterin Grünflächen und Friedhöfe Ludwigshafen) seit 2010 Stück für Stück geändert. Eine große finanzielle Hilfe ist dabei der Verein der Freunde und Förderer des Parks, ohne die Vieles nicht denkbar wäre.
Neben der Visitenkarte des Eingangsbereiches mit dem üppig blühenden Wechselflor, gibt es zahlreiche Konzeptbeete und Gärten, die immer dem Standort angepasst sind und sehr viel Abwechslung bieten.
Der Besucher wird zum Spazieren über Rasenwege eingeladen, die zwischen naturnahen Wiesen und Beeten, auch sogenannten Unkrautbeeten hindurchführen und ständig zu neuen Ausblicken und Ruhepolen leiten.
Mit Herrn Sauer ist die Bodenpflege im Ebertpark eingezogen. Er arbeitet mit der Natur, nicht gegen sie. Laub wird nicht mehr entfernt und entsorgt, sondern in die Beete und Anlagen verbracht, zum Bodenaufbau und zur Düngung. Im Park gibt es keine Pestizide oder Kunstdüngung mehr.
Neben unzähligen einheimischen Pflanzen beherbergt der Park auch Exoten und Pflanzen aus vielen Teilen Europas. Sollte ein Insekt dort eventuell keine Nahrung finden, dann fliegt es um die Ecke und kann in einheimischen Blüten schwelgen.
Der Park ist eine echte Oase für Mensch und Tier, weil jeder seinen bevorzugten Raum finden kann.
Am Ende der Führung schwirrt der Kopf von den vielen botanischen Pflanzennamen und man ist total neugierig auf die weitere Planung, denn fertig ist so ein Park wohl nie.

 

Exkursion 2022

Düne Speyer - Dudenhofen

Bericht über die Exkursion zu den Dünen von Dudenhofener - Speyer
Am Sonntag, den 19. Juni 2022, trafen sich bei großer Hitze einige Interessierte BUND-Mitglieder zur Wanderung auf den Dünen bei Dudenhofen und zur großen Düne „Ameisenbuckel“ bei Speyer.
Vom Wanderparkplatz ging es auf dem Dünenpfad durch lichte Kiefernwälder, durchsetzt mit Eichen und anderen Laubgehölzen. Mit einigem Erstaunen erfuhren die Teilnehmer*innen, dass sie bereits auf Dünen wandern. Unter unseren klimatischen Bedingungen bleiben Dünen nicht offen, sie werden von Pflanzen „erobert“. Dass es die große Düne bei Speyer als offenen Sandhügel gibt, ist nur der langjährigen militärischen Nutzung zu verdanken.
Die Hitze des Tages machte es den Teilnehmer*innen aber unmittelbar deutlich, mit welchen extremen Bedingungen Pflanzen und Tiere auf den Dünen zu kämpfen haben. Nur Spezialisten können sich dort ansiedeln. Zu den Pionieren gehören das Silbergras und die Besenheide. Diese schaffen die Voraussetzung für Bäume wie Birken und Kiefern. Kiefern können mit ihrer bis zu 8 Meter tiefen Pfahlwurzel sich im lockeren Sand festhalten und an tieferliegenden Wasserreserven gelangen.  Im Laufe der Zeit wird mehr Humus gebildet, der auch anderen Bäumen das Aufkommen ermöglicht.
Schautafeln des NABU laden zum Nachlesen und Nachfragen ein. Eine der Tafeln informiert über die Entstehung der Dünen in der Eiszeit. Damals wurde der Sand, den die Bäche des Pfälzer Waldes abgelagert hatten, von starken Winden in der damals offenen Landschaft zusammengeweht.
Der Weg führt vorbei an offenen Flächen, auch diese durch frühere militärische Nutzung entstanden, mit blühendem Natterkopf und Nachtkerzen. Auch diese Pflanzen sind in der Lage auf sandigen Flächen zu wachsen. Daneben rasteten wir im Schatten großer, alter Eichen zu einer Trinkpause – sehr wichtig, bei der Hitze.
Dann erreichten wir die große Düne – immer wieder ein erstaunlicher Anblick in der ansonsten bewachsenen Landschaft. Die Teilnehmer*innen mit Sandalen konnten die Hitze des Sandes sozusagen am eigenen Leib spüren. Wir konnten aber auch erkennen,  dass die Düne von allen Seiten von Bewuchs eingeengt wird. Silbergras, aber auch Büsche und Baumsämlinge breiten sich aus. Das ist die Folge der Nutzungsaufgabe. Als besonderes „Schmankerl“ entdeckte ein Teilnehmer noch die Trichtergrube eines Ameisenlöwen, einer Fliegenlarve, die sich von Ameisen ernährt. Diese Art gehört zu den Besonderheiten der Düne.
Auf relativ schattigen Waldwegen ging es zurück zum Wanderparkplatz. 

Exkursion 2020

Hörther Rheinauen

Dank der entspannten Corona Situation im Sommer konnten wir die fürs Frühjahr geplante Wanderung nachholen. Ingrid Frühauf zeigte uns bei der abwechslungsreichen Wanderung durch die Rheinauen den Mix zwischen Landwirtschaft, Altrhein, dem Michelsbach, dem Rhein und seinen Auen, ehemaligen Fischteichen, Baggerseen und Streuobstwiesen. Bei einer ca. 10 km langen Wanderung haben wir eine in Teilen intakte Natur mit Silberreihern und Eisvögeln gesehen und mit etlichen Schnaken Bekanntschaft gemacht.