BUND Kreisgruppe Ludwigshafen

Klimawandel und Klimaschutz

Was ist der Unterschied von Klima und Wetter?
Mit Wetter meinen wir, was heute oder morgen draußen passiert. Klima beschreibt, wie das Wetter über einen langen Zeitraum aussieht – mindestens 30 Jahre.
Warum ist der Klimawandel so gefährlich?
Welche Auswirkungen wird es durch den Klimawandel geben? Mit welchen Denkweisen kann ein Klimawandel gelingen? Was können wir tun, um den Klimawandel zu begrenzen? Welche Veränderungen brauchen wir? Was kann jeder Einzelne gegen den Klimawandel tun?
Weshalb ist die Klima-Entwicklung beunruhigend?
In unserer bisher klimatisch gemäßigten Region treten gefährliche Wettersituationen ein, wie Tornados in Deutschland, das Jahrhunderthochwasser im Ahrtal, 3 Dürresommer in Folge mit Auswirkungen auf Wald, Landwirtschaft und Gewässer
Lebensmittelknappheit und Verteuerung.
Nicht schön, aber da kann ich nichts machen! Das müssen Politik und Wirtschaft richten!
Sollen doch die Wissenschaftler sagen wie es geht!
Es ist leider nicht genug, den Klimawandel nur der Politik, Wirtschaft und der Wissenschaft in Auftrag zu geben. Jeder kann und sollte etwas tun!

Was können wir tun?
Wir können mehr regionales Obst und Gemüse kaufen und essen. Der Anbau und Transport in der Region erzeugt kaum Co2 und Gemüse ist gesünder als Fleisch.
Wir können weniger Fleisch essen. 1kg Rindfleisch braucht 15.400 l Wasser, 3,9 – 9,4 kg Getreide, 27 – 49 m² Fläche und erzeugt 22 kg Treibhausgase.
Wir können weniger Milchprodukte essen, denn auch dafür gibt es zu viel Tierhaltung.
Wir sollten nicht der neuen Mode nachlaufen – Thema „Fast Fashion“.
Das reduziert den Verbrauch von Ressourcen wie Wolle, Baumwolle, Wasser, die hohe Co2-Belastung durch Produktion und Transport und die hohe Vermüllung durch dauernde Entsorgung.
Hier bietet Ludwigshafen mehrmals im Jahr eine Lösung: Die Kleidertauschparty!
Bringen Sie gebrauchte (noch gute) Kleider mit und tauschen Sie gegen andere „Second Hand“ Kleidung. Öfter mal etwas Neues, aber kostenlos, nachhaltig und Co2-neutral.
Zu Fuß oder mit dem Fahrrad Einkäufe erledigen, denn man spart die Autofahrt was Co2 einspart. Es kostet nichts und ist ganz nebenbei gesund. Die Stadtplaner können auf weitere Flächenversiegelung verzichten, denn es fahren und parken weniger Autos. Das schafft Platz für mehr Grün das wiederum das Klima kühlt. Mehr Grün bedeutet mehr Platz für unsere Insekten und andere Arten. Die sorgen für einen fruchtbaren Boden und die Bestäubung unserer Nahrung. Wie Sie sehen, gibt es nur Vorteile!
So oft wie mögliche für längere Fahrten Zug oder Straßenbahn nutzen. Kein Eltern-Taxi! Rad und ÖPNV nutzen. Reparieren statt wegzuwerfen. Das Belohnungssystem „shopping“ hinterfragen und abschaffen. Tauschen, teilen, verzichten.
Verpackungs-Müll vermeiden. Das reduziert die Produktion von neuem Müll und schont so das Klima und die endlichen Ressourcen und ist sowieso gut für die Umwelt und es erhöht den Wohlfühlfaktor, wenn man müllfreie Straßen, Plätze, Strände etc. antrifft.


Alle Energiespartipps sind auch aktiver Klimaschutz. Informieren Sie sich auf den Internetseiten der Verbraucherberatung. Brauchen Sie wirklich 2 Kühlschränke? Laufen Ihre Tablets, Computer, Fernseher über Nacht? Auch standby kostet Energie! Muss die Weihnachtsbeleuchtung sein? Kerzen in Gläsern sind auch ganz schön. Waschmaschine voll - Waschtemperatur runter. Kann ich die Bluse oder das Hemd nochmal tragen? Ist Knitterlook nicht modern? Spart bügeln und damit Strom. Trockner? Brauchen Sie den wirklich – die Wäscheleine trocknet kostenlos. Kühler duschen und beim Einseifen Wasser abstellen. Pullover und dicke Socken im Winter sparen ein paar Grad Zimmertemperatur.
Wassermangel und die Auswirkungen
Sinkt der Grundwasserspiegel leiden die Pflanzen, Bäume und Blühpflanzen vertrocknen, Insekten finden keine Nahrung mehr und sterben, Vögel finden keine Insekten mehr und sterben, ohne Wasser und ohne Insekten leidet die Landwirtschaft, die Nahrung wird knapp. Vertrocknete Flächen heizen das Klima weiter auf. Deshalb ist es sehr wichtig Wasser zu sparen, wo immer möglich.
Benutzen Sie Obst- und Gemüsewaschwasser, um das Kräuterbeet oder den Straßenbaum zu gießen.
Was unsere Eltern und Großeltern noch kannten
Einkochen aus dem Gemüsegarten mit Obstbäumen und Sträuchern oder von der Streuobstwiese. Sonntagsbraten und Festtagsessen – unter der Woche gabs kein Fleisch. Waschtag – da kam einiges zusammen. Selbst nähen oder stricken, aus ausgedienten Teilen. Licht aus - Tür zu - Deckel drauf. Eine 80 l Mülltonne für einen 6 Personen Haushalt – mehr Müll gabs nicht. Reparieren - teilen – tauschen – helfen. Bewegen ohne Auto.
Eisblumen an den Fenstern – das war doch schön …damals. Besen und Teppichklopfer statt Staubsauger. Rechen statt Laubsauger oder -bläser. Dicke Federbetten und Wärmeflaschen. Mechanische Rasenmäher. Radfahren ohne Motor. Zahnbürsten ohne Akku. Nacht ohne Licht. Fächer statt Ventilator. Kinobesuch mit mitgebrachten Briketts zum Heizen. Weihnachtsbaum mit echten Kerzen.
Was unsere Großeltern nie angeschafft hätten sind: Schottergärten, Klimaanlagen, Elektrische Wäschetrockner, mehr als einen Fernseher pro Familie, mehr als einen Kühlschrank pro Familie, mehr als ein Auto für die Familie, Telefon oder Computer für jedes Familienmitglied, E-Roller.
Wir haben es in der Hand. Was nicht gekauft wird, muss nicht hergestellt werden. Das schont Ressourcen und spart Co2. Das kostet natürlich Arbeitsplätze – aber es werden neue Arbeitsplätze entstehen: Bei den neuen Energien, bei den Handwerkern und Reparaturbetrieben, in der Landwirtschaft, in der Digitalisierung, im Recycling, und und und…
Wer es sich leisten kann…
Könnte über Photovoltaik und Solarthermie nachdenken. In Ludwigshafen gibt es eine Bürger Energie Genossenschaft, die einen etwas kostengünstigeren Einstieg unterstützt
Abonniert Car-Sharing und verzichtet auf ein eigenes Auto. Investiert sein Geld in nachhaltige Finanz Anlagen. Nimmt an Solidarischer Landwirtschaft (SOLAWI) teil.
Baut sich eine Pellet Heizung ein? Bloß nicht! Holz ist nichts anderes als Kohle – nur jünger. Die Reklame der Holzindustrie ist schlicht gelogen. Holz verbrennt NICHT Co2-neutral. Wir brauchen jeden Baum fürs Klima, nicht zum Verheizen!!!
Kauft sich ein Elektro Auto? Auch das ist nicht die Zukunft! Erneuerbare Energien werden nicht genug Leistung bieten, um so viel Individualverkehr zu betreiben, wie wir ihn heute haben
Fliegt jedes Jahr in Urlaub? Lieber nicht, das planen wir mit der Bahn – oder wir fliegen nicht jedes Jahr.
Rast mit dem Benziner oder Diesel oder e-Auto über die Autobahn? Keine gute Idee, auch nicht elektrisch, denn Strom ist nicht nur Co2-neutral
Stellt sich einen Pool auf den Balkon, die Terrasse, in den Garten? Wirklich? Nur unbeheizt und ohne Chlor. Das gebrauchte Wasser (ohne Sonnencreme) benutzen wir zum Gießen!
Kauft sich eine Klimaanlage. Lieber nicht, denn das sind Co2-Schleudern.


Die Liste ließe sich fortsetzen. Können wir all das von jetzt auf nachher ändern? Es ist aber schon viel getan, wenn wir unser Handeln hinterfragen und nach und nach ändern. Auch ich, die diesen Vortrag zusammengestellt hat, habe noch längst nicht alles geschafft. Und denken Sie daran, Ihr Beitrag mag eher klein sein, aber 80 Millionen Beiträge in Deutschland können etwas bewegen.
Sie haben sicher weitere Ideen zu nachhaltigem und klimaschonenden Leben.
Und dazu ist da noch der Artenschutz, Flächenschutz, Umweltschutz, die Müllvermeidung, das Recycling Problem...und und und
Was fehlt sind zündende Ideen
Wie sollen wir zum Beispiel Altbauten in Zukunft heizen? Wie sollen wir Altbauten dämmen, wenn der Platz zum Dämmen fehlt? Wer zahlt die privaten Offensiven, die der Staat in seinen Weg zur Co2-Neutralität fest eingeplant hat? Woher kommen die vielen Handwerker und Materialien, die wir dafür brauchen? Da glauben wir fest an überraschend gute Ideen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft!


Fragen und Kommentare aus dem Publikum
Wolfgang sagt, dass es völlig klar ist, dass der heutige Klimawandel Meschen gemacht ist. Wir verbrennen Kohle und Öl, das sich in Millionen von Jahren gebildet hat. Also setzen wir das CO2, das von Pflanzen in von Millionen Jahren gebunden wurde, in kürzester Zeit frei. Danke für die sehr anschauliche und für jeden verständliche Erklärung des menschengemachten Klimawandels.

Warum sollen wir den Hochrechnungen oder Prognosen der Wissenschaftler zum Klimawandel glauben?
Die Grafik am Anfang der Präsentation ist keine Prognose, sie bildet die letzten 130 Jahre ab und das sind Tatsachen. Auf dieser Basis kann man die Prognose wagen, dass es mit der Klimaerwärmung in etwa so weiter gehen wird.
Es gab in der Erdgeschichte bereits Eiszeiten und Tropisches Klima in unseren Breitengraden. Woher weiß man, dass die jetzige Erwärmung nicht doch eine natürliche Ursache hat?
Der letzte „schnelle“ Klimawechsel in der Erdgeschichte betrug etwa 5 ° C über eine Dauer von 10.000 Jahren. Die Klimaerwärmung die wir jetzt erleben, hat nur 120 Jahre gedauert und ziemlich genau mit der Industrialisierung begonnen. Die Erde kann natürlich auch wieder einen Klimawandel erfahren, das können wir nicht ändern und das kann die Menschheit in Gefahr bringen. Aber unseren Beitrag zur jetzigen sehr rasanten Erderwärmung können wir ändern und damit unsere Lebensgrundlage sichern. Die Erde braucht den Menschen nicht, aber wir brauchen die Erde.
Trägt nicht auch das Bevölkerungswachstum zum Klimawandel bei?
Die reichen Länder wachsen nicht mehr, sind aber die größten Umweltsünder. Afrika wächst zwar, trägt aber kaum etwas zur Erderwärmung bei. Schwellenländer wie zum Beispiel Indien knüpfen an unseren Lebensstil an und das ist tatsächlich auch eine Gefahr für das Klima. Es kommt also darauf an, wie die wachsende Menschheit mit der Erde umgeht. Solange wir (in den reichen Ländern) nichts an unserem Lebensstil ändern, werden immer mehr Menschen den Klimawandel verstärken
Wir hatten vor Corona nur einen Computer für die ganze Familie. Nun haben wir für jedes Kind einen Computer, weil die Schule das so vorschreibt und es wird so weitergehen.
Das ist eines der Probleme die das Internet verursacht. Die Serverfarmen sind ungeheure Energiefresser und dafür muss Politik und Wissenschaft eine Lösung finden. Das bedeutet, wenn wir Wissen nicht mehr in Büchern nachschlagen, sondern googeln, tragen wir enorm zur Energieverschwendung bei. Wenn das die Zukunft sein soll, dann brauchen wir dringend den Ausbau der erneuerbaren Energien, die die Serverfarmen und unseren Internetgebrauch klimaneutral unterstützen.
Ist es nicht schön, dass es im Oktober noch so warm ist?
Das kann man dieses Jahr bei den hohen Energiekosten gut finden, denn man muss noch nicht heizen. Aber aus Sicht des Klimawandels ist es genau das, was uns zeigt, dass etwas nicht stimmt. Die Ozeane sind zu warm. Das stört den gewohnten Wetterablauf, der vom Jetstream angetrieben wird. Dieser Jetstream funktioniert nicht mehr so wie bisher. Er lässt sie Hochs und Tiefs länger an Ort und Stelle stehen anstatt sie weiter zu transportieren. Dadurch kommt es zu Wetterextremen, wie Regenfluten, Dürreperioden, Tornados und Hitze zu ungewohnten Jahreszeiten. Außerdem schmelzen die Pole und die Permafrostböden in Sibirien und Alaska tauen auf. Neben den Treibhausgasen, die dabei frei werden und den Klimawandel antreiben, kommen auch Bakterien in die Atmosphäre, von denen wir noch nicht wissen, ob sie uns gefährlich werden können. Das Wasser aus den Gletschern an den Polen erhöht den Meeresspiegel, was mittelfristig unsere Küsten überschwemmen wird.
Der warme Oktober sollte uns also eher zu denken geben, auch wenn wir das warme Wetter vordergründig genießen.


Bürgerenergie Ludwigshafen eG
Ansprechpartner:
Ulrich Claus (Vorstand)
Industriestraße 3 c/o Technische Werke Ludwigshafen AG
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Rheinland-Pfalz
Kontaktdaten
Telefon: 0621 595 738 50
Website: www.buergerenergie-ludwigshafen.de
E-Mail: BeLu@buergerenergie-ludwigshafen.de
Wo finde ich mehr Informationen zu Klima- und Umweltgerechtem Verhalten?
www.verbraucherzentrale-rlp.de/beratungsstellen/ludwigshafen
Wie kann ich mich sonst noch einbringen?
www.bund.net
Was macht der BUND in Ludwigshafen?
ludwigshafen.bund-rlp.de